Ihre Aufgabe ist es, bei Behördengängen zu helfen und ärztliche Untersuchungen zu ermöglichen. Autos brausen mit hoher Geschwindigkeit vorbei.
Auch das ist Brandenburg. Zu diesen Frauen, Prostituierten zumeist aus Bulgarien und anderen osteuropäischen Ländern, ist Sarah Michel unterwegs. Sie informiert zu rechtlichen und sozialen Regelungen für Frauen, die im Prostitutionsbereich arbeiten und hilft auf Wunsch beim Ausstieg aus der Prostitution.
Heute sind es nicht so viele wie sonst, denn heute gab es zwischen den Tagen der Sommerhitze einen Gewitterschauer. Bei ihr hält Michel an, steigt aus, geht offen auf die junge Bulgarin zu.
Gynäkologische Untersuchungen sind natürlich nicht möglich so in freier Natur. Aber wenn sich genug Interessentinnen finden, holt Michel auch einmal ein Auto voll Frauen nach Berlin zur Untersuchung. Das sagt sie auch der jungen Bulgarin. Wie viel genau, dazu will Michel lieber nichts sagen.
Die Alternative sei eher, dass sie ohne Kondome arbeiteten und sich dadurch leichter mit sexuell übertragbaren Krankheiten infizierten. Auch, dass man die Frauen dadurch in der Prostitution halte, sei falsch. Und so klärt sie auf, auch über die rechtliche Situation. Sie geht ans Handy, wenn sich die Frauen melden, weil zum Beispiel Polizei oder Ordnungsamt da waren und einen Zettel dagelassen haben, den sie nicht verstehen.
